Die Tage nach Ihrer Operation.

Information und Ratgeber zu den Tagen nach Ihrer OP.

Der Zeitraum nach einer Operation wird als postoperative Phase bezeichnet. Das richtige Verhalten des Patienten in dieser Phase hängt im Wesentlichen von der Art und dem Ausmaß der Operation und von der Wahl des verwendeten Anästhesieverfahrens (Vollnarkose oder Regionalanästhesie) ab. 

Obwohl die Verhaltensregel je nach Operation abweichen können, gibt es einige allgemeingültige Grundregeln, die der Patient gewissenhaft einhalten sollte. Grundsätzlich sollte das Verhalten des Patienten so ausgerichtet sein, dass der Genesungsverlauf unterstützt und Komplikationen bestmöglich vermieden werden.

 

Essen und Trinken.

Die Gestaltung der Ernährung nach einem operativen Eingriff hängt vor allem von der Art der Operation ab. Bei Eingriffen am Darm beispielsweise ist häufig ein vorübergehender Nahrungsverzicht notwendig, sodass dem Patienten zusätzlich über Infusionen Nährstoffe verabreicht werden müssen. Bei anderen Operationen, wie etwa Eingriffen am Arm, kann schon früher mit der Nahrungsaufnahme wieder begonnen werden. Im Allgemeinen gilt, dass der Patient nach einer Vollnarkose zunächst für mehrere Stunden nichts essen und anschließend eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen darf. Im Gegensatz dazu bringt eine regionale Betäubung in der Regel nur wenige Einschränkungen bei der postoperativen Ernährung mit sich.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Trinken, mit dem nach einer Vollnarkose zunächst gewartet werden muss. Bei einer örtlichen Betäubung dagegen darf schon früher mit der Flüssigkeitszufuhr wieder begonnen werden.

 

Rauchen und Alkohol.

Nach einer Operation ist frühestens nach 24 Stunden das Rauchen wieder erlaubt. Allerdings raten Mediziner dazu, das Rauchen für einige Wochen nach der Operation einzustellen, da es sich negativ auf den Erfolg der Operation auswirkt. Rauchen verringert die im Blut verfügbare Sauerstoffmenge, welche für die Wundheilung wichtig ist. In der Folge beeinträchtigt Rauchen die Wundheilung und begünstigt die Entstehung von Wundheilungsstörungen. Zusätzlich belastet Rauchen das ohnehin durch die Operation geschwächte Herz-Kreislauf-System. 

Auch der Konsum von Alkohol ist in der Regel frühestens nach 24 Stunden erlaubt, sollte aber besser für mehrere Tage nach der Operation vermieden werden. Alkohol wirkt sich negativ auf die Blutgerinnung aus und erhöht die Gefahr für Blutungen, Herzrhythmusstörungen und Infektionen.

Baden und Duschen.

In der Regel gilt bei kleineren und mittelgroßen Wunden, dass der Patient zwei Tage nach dem Eingriff wieder duschen darf, vorausgesetzt er fühlt sich dazu im Stande und sein Kreislauf ist stabil. Aseptische (=keimfreie) Wunden sind normalerweise nach 24 Stunden wieder verschlossen und somit unzugänglich gegenüber Mikroorganismen. Die Wunden dürfen dabei sogar direkt mit Wasser und Seife in Kontakt kommen. So zeigten Studien, dass Duschen nach dem zweiten postoperativen Tag keinen nachteiligen Einfluss auf den Heilungsprozess hat, dafür aber das Wohlbefinden steigert und somit den Genesungsverlauf unterstützt. Wird ein Duschgel verwendet, sollte dies im besten Fall pH-hautneutral sein und hautverträgliche Konservierungsmittel enthalten. 

Eine Ausnahme bilden große Wunden oder Personen mit geschwächter Immunabwehr (z.B. nach einer Organtransplantation). Bei diesen Patienten sollte die Operationswunde für mehrere Tage oder je nach Wundheilung auch länger abgedeckt und vor Wasserkontakt geschützt werden, um Wundinfektionen zu vermeiden. 

Im Gegensatz zum Duschen ist Baden generell erst nach Entfernung der Nähte bzw. Klammern erlaubt. Baden weicht die Haut auf, wodurch im schlimmsten Fall Bakterien in die Wunde gelangen und diese infizieren können.

Ab wann Duschen und Baden wieder erlaubt sind, sollte allerdings zur Sicherheit immer mit dem Arzt besprochen werden.

 

Körperliche Belastung und Arbeitsfähigkeit.

Inwieweit sich der Patient nach einer Operation körperlich belasten darf und ab wann Sport wieder möglich ist, hängt von der Art der Operation und der Genesung des Patienten ab. Generell ist zu beachten, dass der operierte Körperteil Schonung und Ruhe braucht, da eine zu starke Belastung den Erfolg der Operation gefährden würde. Außerdem ist zu empfehlen, dass der operierte Körperteil, sofern möglich, in den ersten Tagen nach dem Eingriff hochgelagert und vorsichtig gekühlt wird, um Schwellungen entgegenzuwirken. 

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach der beruflichen Tätigkeit und der damit verbundenen körperlichen Belastung. Berufe, bei denen eine sitzende Tätigkeit ausgeübt wird, können prinzipiell früher wieder ausgeübt werden als solche, die eine vermehrte körperliche Anstrengung erfordern (z.B. schweres Heben). Je nach Art der Operation, bestehenden Beschwerden sowie den beruflichen Anforderungen wird der Arzt die Dauer der Krankschreibung festlegen.

 

Medikamente.

Viele Patienten sind auf eine regelmäßige Medikamenteneinnahme angewiesen. Welche Medikamente nach einer Operation eingenommen werden dürfen und bei welchen Vorsicht geboten ist, sollte in jedem Fall mit dem Arzt besprochen werden. Vor allem blutgerinnungshemmende Arzneimittel wie beispielsweise Acetylsalicylsäure (Aspirin) sind in der ersten Phase nach einer Operation zu vermeiden, da noch die Gefahr von Nachblutungen besteht oder gegebenenfalls weitere Operationen notwendig sein können. 

Nach einer Operation kann aber auch die Gabe bestimmter Medikamente wie Schmerzmitteln erforderlich sein. Die Schmerztherapie dient nicht nur dem verbesserten Wohlbefinden des Patienten, sondern wirkt sich durch die Reduzierung von körperlichem und psychischem Stress auch positiv auf den Genesungsverlauf aus. In der Regel eignen sich zur Schmerzlinderung Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Paracetamol, bei stärkeren Schmerzen werden vom Arzt auch Opiate verordnet. 

Die Einnahme von Antibiotika erfolgt nur in bestimmten Fällen, in denen das Infektionsrisiko erhöht ist. Generell ist die präventive Antibiotikagabe so gering wie möglich zu halten, da der übermäßige Antibiotika-Einsatz die Bildung (multi-)resistenter Krankenhauskeime begünstigt.

 

Verhalten nach ambulanten Operationen.

Bei ambulanten Eingriffen kann der Patient bereits einige Stunden nach dem Eingriff nach Hause entlassen werden. Allerdings kann es in Folge der verabreichten Betäubungsmittel und Medikamente zu verschiedenen Nachwirkungen wie plötzlich auftretender Schwindel und Übelkeit kommen.

Aus diesem Grund dürfen Patienten innerhalb der ersten 24 Stunden weder als Fahrer eines Fahrzeuges oder Zweirades noch als Fußgänger aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Auch von der Verrichtung gefährlicher Arbeiten und dem Treffen wichtiger Entscheidungen wird für diesen Zeitraum abgeraten. 

Nach dem operativen Eingriff sollten sich Patienten zudem von einer erwachsenen Begleitperson abholen lassen und für den vom Arzt empfohlenen Zeitraum (meist 24 Stunden) eine häusliche Betreuung sicherstellen. Bei auftretenden Komplikationen wie Atem- oder Kreislaufstörungen, Störungen des Bewusstseins, Fieber, Übelkeit und Erbrechen und beginnenden Missempfindungen oder Bewegungseinschränkungen der betäubten Körperregion sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

 

Wundversorgung.

Bei einer Operation werden Hautwunden häufig mit Nähten oder Klammern verschlossen. Durch diesen chirurgischen Verschluss der Wunde wird das Eindringen von Keimen verhindert und die Grundlage für eine schnelle und unkomplizierte Heilung gebildet. 

Sobald die Operationswunde gut verheilt ist, müssen die Fäden oder Klammern wieder entfernt werden. Eine Ausnahme bilden Fäden, die zum Vernähen tief gelegener Körperstrukturen verwendet wurden. Diese lösen sich von selbst auf und müssen daher nicht extra entfernt werden. Da das Ziehen der Fäden wenig schmerzhaft ist, muss hierfür keine örtliche Betäubung gesetzt werden. Klammern können ebenfalls recht einfach und schmerzarm mit einem speziellen Gerät aufgebogen werden. 

Verbandswechsel werden meist vom behandelnden Arzt durchgeführt. Neben der fachgerechten Versorgung der Wunde ist somit auch eine gleichzeitige ärztliche Beurteilung der Wundverhältnisse möglich. Die Häufigkeit des Verbandswechsels richtet sich nach der Größe, Lokalisation und dem Heilungsverlauf der Wunde. Bei Wundheilungsproblemen kann der Körper mit spezifischen Nährstoffen versorgt werden, um den Heilungsverlauf zu unterstützen.

curetin bietet eine einfache Möglichkeit, den Körper während der Wundheilungsphase gezielt mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.