Operationen: Eine Einführung.

In der Medizin versteht man unter einer Operation (kurz OP) einen Eingriff am oder im menschlichen Körper eines Patienten, der mit Hilfe von medizinischen Instrumenten durchgeführt wird. In der Regel dient eine Operation dazu, eine Erkrankung oder Verletzung zu heilen. In selteneren Fällen wird sie aber auch zu diagnostischen Zwecken durchgeführt. Um dem Patienten während des Eingriffes Schmerzfreiheit zu gewährleisten, erfolgt eine Operation im Allgemeinen unter Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) oder unter regionaler Betäubung (Regionalanästhesie).

Die meisten operativen Eingriffe werden in der Chirurgie durchgeführt. Diese wird in unterschiedliche Fachbereiche unterteilt. Hierzu zählen neben vielen weiteren Teilgebieten unter anderem die Plastische Chirurgie die Orthopädie und Unfallchirurgie und die Dermatologie. Laut statistischem Bundesamt nimmt die Zahl der chirurgischen Eingriffe zu. So konnte im Jahr 2013 im Vergleich zu 2005 ein Plus von 30% verzeichnet werden.

 

Plastische Chirurgie.

Die Plastische Chirurgie befasst sich mit der Wiederherstellung oder Veränderung von Körperteilen aus funktionellen oder ästhetischen Gründen. Die Plastische Chirurgie basiert hierbei auf den vier Säulen Ästhetische Chirurgie, Rekonstruktive Chirurgie, Verbrennungschirurgie und Handchirurgie, welche jeweils unterschiedliche Spezialisierungen haben: 

Ziel der Ästhetischen Chirurgie (umgangssprachlich auch „Schönheitsoperationen“) ist die Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes. Zu den ästhetischen Operationen zählen beispielsweise Brustvergrößerungen und -verkleinerungen, Fettabsaugungen und Hautstraffungen. 

Die Rekonstruktive Chirurgie hingegen kommt zum Einsatz, wenn Form und Funktion des Körpers wiederhergestellt (rekonstruiert) werden müssen. Dies ist zum Beispiel nach einem Unfall, einer Krebsoperation oder bei angeborenen Fehlbildungen der Fall. 

In der Verbrennungschirurgie steht die (Notfall-) Behandlung von schweren Verbrennungen sowie die ästhetische Behandlung von entstellenden Narben oder Brandmalen ­im Vordergrund. Auch die Wiederherstellung der Bewegungsfunktion, welche durch Narbengewebe eingeschränkt sein kann, ist ein Anwendungsgebiet der Verbrennungschirurgie. 

Weiterhin wird auch die Handchirurgie als Spezialfach zur Plastischen Chirurgie gezählt. Deren Aufgabenbereich erstreckt sich über Behandlungen von Verletzungen und Erkrankungen bis hin zu angeborenen Fehlbildungen im Arm- und Handbereich.

 

Orthopädie und Unfallchirurgie.

Die Orthopädie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Prävention, Diagnose und Behandlung von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates befasst (z.B. Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln). Typische Krankheiten, die von Orthopäden therapiert werden, sind beispielsweise Arthrosen, Osteoporosen, Hüftdysplasien und Bandscheibenvorfälle. Die Behandlungsmethoden der Orthopädie umfassen sowohl operative Eingriffe als auch konservative Behandlungen wie Physiotherapie und die Anwendung von Medikamenten oder Salben. 

Die Orthopädie grenzt eng an das Fachgebiet der Unfallchirurgie, bei dem die operative Behandlung und Wiederherstellung von traumatisch bedingten Schädigungen von Körperteilen und -organen im Vordergrund steht. Anwendungsbereiche der Unfallchirurgie sind beispielsweise die Versorgung von Verletzungen des Bewegungsapparates, wie etwa Knochenfrakturen oder Muskel- und Bänderrissen. Aufgrund der fließenden Grenzen zwischen diesen Teilgebieten wurden Orthopädie und Unfallchirurgie vor mehreren Jahren zu einem Fachgebiet zusammengefasst. Neu ausgebildete Ärzte in diesem Bereich werden dementsprechend als „Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie“ bezeichnet.

 

Dermatochirurgie.

Als Teilbereich der Dermatologie widmet sich die Dermatochirurgie der operativen Behandlung von (krankhaften) Hautveränderungen und Hautanhangsgebilden. Typische dermatochirurgische Eingriffe sind Entfernungen von gutartigen (benignen) und bösartigen (malignen) Hauttumoren, die Entnahme von Hautproben zur diagnostischen Abklärung von Hauterkrankungen und ästhetische Eingriffe zur Entfernung störender, gutartiger Hautveränderungen. Zu den häufiger vorkommenden gutartigen Hautveränderungen zählen Muttermale, Zysten, gutartige Wucherungen des Bindegewebes (Fibrome) und Blutschwämmchen (Hämangiome). Bösartige Hauttumore umfassen unter anderem maligne Melanome („schwarzer Hautkrebs“), Basaliome (Basalzellkarzinom) und Spinaliome (Plattenepithelkarzinom).

Die Durchführung dermatochirurgischer Eingriffe erfolgt unter Einsatz unterschiedlichster Behandlungsmethoden wie der Entfernung der Hautveränderungen mittels Skalpell, aber auch durch Laser, Kältetherapien (Kryotherapie) und Verätzungsverfahren.

Abhängig von der medizinischen Indikation wird die Behandlung unter örtlicher Betäubung oder bei größeren Eingriffen unter Vollnarkose durchgeführt.